Eine Videokonferenz !!!
Warum sind wir nicht vor Corona auf diese Idee gekommen?
Eingeladen waren alle aktiven Mitglieder von AGIEL.
Es gab viele Rückmeldungen.
Teilnehmende Mitglieder waren:
Heidrun Mildner, Friedrich Weber, Ursula Tirier, Jens Helmig, Andrea Drosten
Nach anfänglichen technischen Eingewöhnungen kann die Konferenz beginnen. Einvernehmlich ist die Freude über die Möglichkeit dieses Kommunikationsweges, da die langen Anfahrtswege zu den
Konferenzen in der Vergangenheit als Hindernis erlebt wurden. Einvernehmlich ist auch das Fremdeln mit dieser Art der Kommunikation. Dennoch erleben wir Teilnehmer einen angeregten Austausch
miteinander und wollen diesen Weg erst einmal weiterverfolgen.
Deshalb einigen wir uns auf eine weitere Videokonferenz für den 23. Januar 2021.
Bezugnehmend auf die Einteilung unserer Konferenz in 3 Themenbereiche zeigt das Protokoll die Ergebnisse der 3 Abschnitte. Die vorgegebene Zeiteinteilung ist gut gelungen, eine einstündige
Mittagspause haben wir jedoch nicht eingehalten, die 10 minütigen Pausen wurden von allen Teilnehmern als ausreichend erlebt.
Punkt 1: Was wollen wir mit AGIEL leisten?
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei Herrn Bernd Keller, der diese Arbeit bisher mit Herzblut für AGIEL erledigt. Er hat im Vorfeld bereits seine Bereitschaft zur Weiterarbeit an dem Projekt signalisiert, sich für die Konferenz jedoch entschuldigen müssen.
Was soll AGIEL für uns werden?
Die Teilnehmer der Konferenz sind sich in der hauptsächlichen Zielsetzung einig. Sie wollen inhaltlich/ zur Erörterung von Themen der Logotherapie und Existenzanalyse füreinander da zu
sein.
Sie stellen sich (auch nach außen) als Ansprechpartner für fachlichen Austausch zur Verfügung.
Die Mitglieder werden Profile anlegen können. Sie haben so die Möglichkeit, sich selbst in ihrer jeweiligen Fachlichkeit vorzustellen. So entsteht für alle Teilnehmer eine Plattform, auf der sie
Ansprechpartner für spezifische Fachfragen aus verschiedenen Lebensbereichen finden.
Es können Diskussionsforen entstehen.
Auch soll es die Möglichkeit geben, aktiv Wünsche auf der Seite zu formulieren, z. B.:
Ich suche Austausch zum Thema :
Wir hoffen, so einen regen Austausch zwischen qualifizierten, interessierten und engagierten Gesprächspartnern zu im weitesten Sinne logotherapeutisch relevanten Themen anzuregen. Wir sehen
dabei die Prämisse: Die originäre Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls im 21 Jahrhundert fundiert zu diskutieren, fortzuführen und zu verbreiten.
Neben der Internetseite möchten wir zweimal im Jahr eine Videokonferenz abhalten und zwar im Januar und im Juli.
Für das allgemeine Mailing erklärt sich vorerst Herr Weber verantwortlich.
Punkt 2: Sinnverwirklichung und Wirklichkeit
Welche Abhängigkeiten hindern uns daran, Freiräume und Möglichkeiten zur eigenen Sinn ¬-Verwirklichung zu erkennen?
„ Wenn Sinnverfolgung so gut tut, warum tun wir es nicht?“
Zunächst einmal äußern sich die Teilnehmer assoziativ, um das Gesammelte begrifflich in unterschiedlichen Kategorien der Gegebenheiten, Abhängigkeiten, Irrtümer zu ordnen.
Wir merken, wie bedeutend es ist, Begrifflichkeiten jeweils nicht unklar zu belassen und gegebenenfalls zu überprüfen.
Wir erörtern die Erfahrungen, die wir machen, wenn wir in unterschiedlichen Situationen den Sinnbegriff mit fachfremden Menschen diskutieren und spezifizieren diese Erfahrungen.
Wir kennen in unterschiedlichen Situationen alle die Scheu davor, das Wort „Sinn“ im Gespräch auszusprechen. Wir beleuchten das Phänomen, dass der Sinnbegriff in der Allgemeinheit mehrheitlich
religiös besetz zu sein scheint.
Nach einer gut gefüllten Stunde gemeinsamen Austauschs fassen wir zusammen, dass es noch einmal sehr lohnend war, diverse Aspekte angerissen, populäre Begriffe unter der Frankl´schen Diktion neu
beleuchtet und den Aspekt der unterschiedlichen Wahrnehmung insbesondere hervorgehoben zu haben. Wir haben im gemeinsamen Diskurs das Augenmerk bewusst auf die unterschiedlichen Wahrnehmungen
gelenkt und unsere Gegenüber wertschätzend in ihrer Einmaligkeit und Unterschiedlichkeit abgeholt, so wie wir es auch in unseren unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereichen leben wollen.
In der dritten Stunde unserer Konferenz erörtern wir ausgehend vom Text der Supervisionsarbeit von Anna Kalender (Abschlussarbeit Supervision 2019/2020 „Kein Sinn-kein
Problem? Sinnerfüllung als Burnoutrisiko?“ - siehe Downloadmöglichkeit am Ende des Protokolls) die Problematik der Überprüfung des originären Sinn-Begriffs mit Hilfe wissenschaftlicher
Regelverfahren. Wir beleuchten Bedingungen der Regelverfahren hinsichtlich der naturwissenschaftlichen oder geisteswissenschaftlichen Ausrichtungen und befinden die alleinige Überprüfung durch
ein Regelverfahren als zu kurz gegriffen. Das sehen wir in der vorliegenden Arbeit auch bestätigt. Wir beleuchten den anzunehmenden Wunsch, die Logotherapie und Existenzanalyse als anerkannte
Therapie etablieren zu wollen, um es durch Leistungen der Kassen bezahlbar werden zu lassen, als verständlich. Jedoch hat sich das hier besprochene Instrument der Validierung nicht bewährt.
Das besprochene Instrument der Validierung, unter anderem auch das Mittel eines Fragebogens zu „ Lebenssinn und Lebensbedeutung“ (T.Schnell, 2009), hat das hedonistische Moment herausdividiert,
jedoch bleibt der Raum der Freiheit des Individuums, in dem es über sich hinauswachsen kann, in unseren Augen, unreflektiert.
In dieser Stunde gelingt es uns, die in der zweiten Stunde zusammengetragenen Begrifflichkeiten konkret zu betrachten und in einem angeregten, auf die originären Kernaussagen der Logotherapie
bezogenen Austausch zu festigen.
Am Ende der Konferenz kommen die Teilnehmer zu dem Ergebnis:
Die Struktur der Konferenz
(1.Stunde . allgemein, 2.Stunde thematische Arbeit zu einem Vorschlag aus der Mitgliedschaft, 3. Stunde: Konkrete Arbeit an einem Text). Das war hilfreich und soll so in einer zweiten Konferenz
weiter erprobt werden.
Bisherige Vorschläge für die nächsten Konferenzen sind:
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für einen anregenden Samstagmorgen mit Nachwirkungen.
Andrea Drosten